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Was ist eine Psychose? Definition und charakteristische Symptome

Was ist eine Psychose? Definition und charakteristische Symptome

Was ist eine Psychose und wie äussert sie sich? Gibt es hier eine klare Abgrenzung? Diese und andere Fragen beschäftigen Psychotherapeuten, Psychiater und natürlich die Betroffenen seit jeher. Fest steht: Psychosen sind vielfältig und haben höchst unterschiedliche Ursachen. Die Veränderlichkeit der subjektiven Wahrnehmung gehört zu den herausforderndsten Aspekten der psychischen Gesundheit des Menschen und ist Gegenstand von Forschung und Therapie. Wenn das Ich die Welt anders zu begreifen beginnt, ist die richtige fachliche Hilfe wichtig – zum Wohle des Betroffenen und zum Wohle seines Umfeldes.

Wie lautet die Definition einer Psychose?

Die Frage „Was ist eine Psychose?“ lässt sich nicht abschliessend und komplett abgegrenzt zu anderen Leiden beantworten. Früher stand der Begriff für alle möglichen Formen von psychischen Erkrankungen. Heute meint die Psychose einen Symptomkomplex, wie er bei diversen Grunderkrankungen zu finden ist.

Ausschlaggebend für die Diagnose einer Psychose sind die Symptomatik und die Anamnese. Das Krankheitsbild der Psychose geht mit einer krankhaft veränderten Wahrnehmung der Umwelt einher. Das heisst, die betroffene Person verarbeitet Eindrücke anders, erlebt Reize ohne erkennbare Ursache oder lebt in einem Wahn. Die Symptomatik ist unterschiedlich stark ausgeprägt und teilweise kommen auch mehrere Kriterien für die Definition einer Psychose gemeinsam vor.

Welche Symptome zeigen sich bei einer Psychose?

Die Symptome bei einer Psychose gehen mit einer veränderten Wahrnehmung des Erlebten einher. Darunter fallen zum Beispiel:

  • Halluzinationen
  • Wahn
  • Ich-Störungen
  • Realitätsverlust

Halluzinationen sind im Grunde das Erleben von nicht vorhandenen Dingen. Wahn hat hingegen viele Formen. So kann er sich beispielsweise in unkontrollierten Reaktionen, im Hineinsteigern in eine Art Scheinwelt oder durch massiven Realitätsverlust zeigen. Prägend ist eine massive Ich-Bezogenheit im Wahn sowie völlige Uneinsichtigkeit. Ich-Störungen bezeichnen hingegen den Verlust der Fähigkeit, die eigene Person von der Umwelt abzugrenzen. Es kann zur Depersonalisation oder auch zum Gefühl, die eigenen Gedanken und Handlungen seien fremdgesteuert oder -beeinflusst, kommen. Diese Symptome können einzeln, zusammen oder ineinander übergehend auftreten.

Welche psychischen Störungen können eine Psychose auslösen?

Sehr viele psychische Leiden gehen mit einer Psychose der einen oder anderen Form einher. Dabei ist sich die Psychosomatik vielfach nicht abschliessend einig. Angenommen wird ein Zusammenspiel aus genetischer Disposition und Stress, wobei Stress hier auch hormonelle Faktoren, Erkrankungen, die Sozialisation und vieles mehr meint. Die Psychosen haben mutmasslich eine den anderen psychischen Erkrankungen ähnliche Entstehungsgeschichte. Zu den psychischen Erkrankungen, die eine Psychose auslösen können, gehören unter anderem:

  • Schizophrenien
  • affektive Störungen
  • schwere Depressionen
  • Bipolarität

Geht eine Schizophrenie immer mit einer Psychose einher?

Bei der Definition und Diagnose der Schizophrenie spielt das veränderte Erleben des Betroffenen eine zentrale Rolle. Die Patienten haben beispielsweise Wahnvorstellungen, erleben sich als nicht selbstständig in Entscheidungen oder haben massive soziale Defizite infolge von paranoiden Eindrücken und ähnlichem. Die Symptome bei einer Schizophrenie sind aber noch um einiges vielfältiger. Gemeinsam ist den an Schizophrenie erkrankten Personen jedoch ein stark verändertes Erleben. Die Schizophrenie wird in der Regel zu den Psychosen gezählt.

Welche organischen Schäden können zu psychotischen Wahrnehmungsveränderungen führen?

Nicht alle Psychosen sind durch psychische Krankheiten bedingt. Auch Schäden am Gehirn, am zentralen Nervensystem sowie im Botenstoffhaushalt können zu Psychosen führen. Häufig zu nennende Auslöser sind hier Drogen und Medikamente, die durch unsachgemässen Gebrauch zu Langzeitschäden oder vorübergehenden Einschränkungen führen. Aber auch eine Reihe anderer Faktoren können zu Psychosen führen:

  • Schlaganfälle,
  • Demenz,
  • Tumore im Gehirn,
  • Meningitis,
  • Neurosyphilis
  • Schädel-Hirn-Traumata,
  • Multiple Sklerose,
  • Endokrine Störungen
  • und viele weitere organische Ursachen.

Wie wird Menschen mit einer Psychose in der Psychiatrie geholfen?

In einer Psychiatrie oder auch bei einem Psychiater können Behandlungen von Psychosen durchgeführt werden. Wie die Behandlung aussieht, hängt vom Patienten, der Diagnose und dem Grad der Selbst- und Fremdgefährdung ab. Bei Betroffenen, die sich und andere im Wahn gefährden, steht in der Regel die Sicherheit im Vordergrund. Die eigentliche Behandlung kann medikamentös, mit Psychotherapie oder auch durch Soziotherapie geschehen.

Dabei sind die Erfolgsraten je nach Krankheitsbild unterschiedlich. Die Wahl der richtigen Therapieform ergibt sich durch eine umfassende Anamnese sowie die Möglichkeiten zur Kooperation zwischen Patient und Arzt. Bei einigen Patienten ist es notwendig, einen stationären Aufenthalt in einer Psychiatrie durchzusetzen. Bei anderen Patienten, etwa solchen, die trotz ihrer Psychosen ein zumindest fast normales Leben führen und auch weder sich noch andere gefährden, genügen in der Regel therapeutische Sitzungen.

Was ist eine psychotische Episode?

Eine psychotische Episode bezeichnet einen Zeitraum, in dem der Betroffene Aspekte einer Psychose erlebt. Es kann sich hierbei um unterschiedlich lange Zeiträume handeln, die von Minuten bis hin zu Tagen andauern können. Entscheidend ist, dass diese psychotische Episode auch wieder endet. Das heisst, dass die Betroffenen nicht dauerhaft mit ihren Psychosen leben, sondern diese in Schüben erleben – etwa während aussergewöhnlicher Belastungen. Psychotische Episoden sind typisch für alle möglichen Formen der Psychose und oftmals auch der Grund, warum ein Arzt aufgesucht wird.

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