Leider unterstützen wir Internet Explorer nicht mehr.

Bitte verwenden Sie Microsoft Edge, Google Chrome oder Firefox.

Finde die besten Coaches in deiner Nähe
>
Ratgeber-Übersicht
>
Venlafaxin: Wissenswertes zu Medikation und möglichen Nebenwirkungen

Venlafaxin: Wissenswertes zu Medikation und möglichen Nebenwirkungen

Das Antidepressivum Venlafaxin gehört zu den am häufigsten verschriebenen Psychopharmaka in der Schweiz. Dennoch solltest du vor der Therapie mit diesem Medikament einiges beachten. Das Wichtigste zum Thema Medikation, mögliche Nebenwirkungen, Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten und alles, was du noch wissen musst, erfährst du hier.

Was ist ein Antidepressivum?

Ein Antidepressivum ist ein Arzneimittel, das zur Gruppe der Psychopharmaka gehört. Eine alternative Bezeichnung ist Thymoleptikum. Antidepressiva werden zur Behandlung von Depressionen und verschiedenen anderen psychischen Erkrankungen eingesetzt. Die Einteilung der verschiedenen Antidepressiva erfolgt auf Grundlage ihres Wirkungsmechanismus. Venlafaxin gehört zur Gruppe der Serotonin-Noradrenalin-Reuptake-Inhibitoren (SRNI), die auch als Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer bezeichnet werden. In der Schweiz wurde der Wirkstoff als Arzneimittel erstmals 1997 unter dem Namen Efexor zugelassen. Die Zusammensetzung des Präparats beinhaltet neben dem aktiven Wirkstoff Venlafaxinhydrochlorid noch andere für die Tablettenherstellung notwendige Stoffe wie zum Beispiel Zucker-Stärke-Pellets und Talkum.

Wie wirkt sich Venlafaxin auf den Serotonin-Spiegel aus?

Das Antidepressivum Venlafaxin gehört zur Gruppe der Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer. Wegen seiner chemischen Struktur kann der Wirkstoff an Transporter-Moleküle binden, die Neurotransmitter wie Serotonin, Noradrenalin und zu einem geringen Teil auch Dopamin aus dem synaptischen Spalt abtransportieren und in das präsynaptische Neuron zurückführen. Auf diese Weise erhöht es die Konzentration dieser Botenstoffe vorübergehend und schwächst so die Symptome einer Depression ab. Die Halbwertszeit von Venlafaxin beträgt fünf Stunden.

Wie verläuft die Medikation mit Venlafaxin?

Die Medikation hängt stark von der Erkrankung ab, die therapiert werden soll. Diese wird nach einer gründlichen Anamnese vom Arzt ermittelt. Für die Behandlung mit Antidepressiva gilt im Allgemeinen, dass die Dosierung schrittweise und unter Beobachtung gesteigert werden sollte, bis die geeignete Erhaltungsdosis erreicht ist. Die Einnahme erfolgt in der Regel einmal täglich zu einer Mahlzeit. Du solltest die Therapie mit Venlafaxin und anderen Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmern keinesfalls plötzlich abbrechen, da es sonst zu einem sogenannten Absetz- oder Entzugssyndrom kommen kann. Dessen Symptome können schwere körperliche und psychische Störungen umfassen, wie zum Beispiel:

  • Appetitlosigkeit
  • Verwirrtheit
  • Ich-Störungen
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Durchfall
  • Schwindel

Welche Nebenwirkungen kann das Medikament haben?

Venlafaxin kann verschiedene Nebenwirkungen zeigen, ist jedoch im Vergleich zu den sogenannten trizyklischen Antidepressiva wegen seines engeren Wirkspektrums besser verträglich. Besonders zu Beginn der Behandlung können folgende Nebenwirkungen häufiger auftreten:

  • Magen-Darm-Beschwerden
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Unruhe, Nervosität, Zähneknirschen
  • diffuse Angstzustände und Verwirrtheit
  • Schlaflosigkeit

Darüber hinaus sind folgende Nebenwirkungen bekannt:

  • Gewichtsverlust oder -zunahme
  • Schwindel und Kreislaufbeschwerden
  • Herzklopfen
  • Sehstörungen
  • Zittern
  • starkes Schwitzen
  • Mundtrockenheit
  • Bei Männern kann es zu Ejakulationsstörungen und einer Verminderung der Libido kommen.
  • Bei Frauen können Störungen der Regelblutung auftreten

Auf Grundlage einiger Forschungsergebnisse aus den USA nahm man an, dass die Einnahme von Venlafaxin bei Personen unter 25 Jahren die Suizidgefährdung erhöhen könnte. Diese Annahme konnte aber in anderen unabhängigen Studien nicht bestätigt werden.

Zur Behandlung welcher Erkrankungen kann Venlafaxin noch verschrieben werden?

Die Medikation mit Venlafaxin kann nicht nur zur Behandlung von Episoden einer Depression angebracht sein. Das Antidepressivum kann Patienten auch bei folgenden Erkrankungen verschrieben werden:

  • Generalisierte Angststörungen
  • Sozialphobien
  • Agoraphobie, umgangssprachlich als Platzangst bezeichnet, und andere Panikstörungen

Welche Wechselwirkungen sind möglich?

Venlafaxin hat eine leicht hemmende Wirkung auf das Enzym Cytochrom P450 2 D6, daher kann es die Verarbeitung von bestimmten Substanzen im Körper verlangsamen. Es hat ein hohes Potential für Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten. Das gilt besonders für Wirkstoffe, die ebenfalls Einfluss auf den Serotonin-Spiegel nehmen. In diesem Fall kann es zu einem so genannten Serotonin-Syndrom kommen, das lebensbedrohlich sein kann. Zu diesen so genannten serotonergen Wirkstoffen gehören unter anderem:

  • andere Antidepressiva der SSRI-Gruppe
  • Apettitzügler wie Sibutramin
  • opioide Schmerzmittel wie Tramadol
  • Drogen
  • Johanniskraut
  • Lithium
  • Triptane
  • reversible oder irreversible Monoaminooxidase-Hemmer (MAO-Hemmer)

Da die Verarbeitung von Venlafaxin unter anderem über das Enzym CYP3AF erfolgt, dürfen Medikamente, die dessen Aktivität hemmen, nicht eingenommen werden. Es könnte andernfalls zu einer Überdosierung von Venlafaxin kommen. Bevor du dein Antidepressivum in Absprache mit deinem Arzt wechselst, ist es nötig, eine Therapiepause zwischen den beiden Medikamenten einzuhalten, um die Risiken von Wechselwirkungen zwischen ihnen zu minimieren.

Wann sollte Venlafaxin nicht eingenommen werden?

Du solltest das Medikament nicht einnehmen, wenn eine Überempfindlichkeit auf den Wirkstoff oder andere Bestandteile bestehen. Darüber hinaus eignet es sich nicht zur Behandlung von Patienten unter 18 Jahren. In der Regel wird auch Schwangeren und stillenden Müttern von der Einnahme abgeraten. Es darf hier nur nach Absprache mit dem Arzt und in äusserst zwingenden Fällen eingenommen werden, da es sich negativ auf das Neugeborene auswirken könnte. Eine vorherige Absprache und Überprüfung der Ausgangslage durch einen Arzt oder Apotheker ist ausserdem bei diesen gesundheitlichen Beschwerden nötig:

  • Diabetes
  • Bluthochdruck oder niedriger Blutdruck
  • Störungen der Leber- oder Nierenfunktion
  • Herzerkrankungen
  • Epilepsie oder Hirnschädigungen, die mit Krampfanfällen einhergehen
  • Engwinkelglaukom
  • Vergrösserte Prostata

Der Coachingvergleich für die Schweiz. Finde die besten Coaches in deiner Nähe - mit Preisen und Bewertungen!

Das könnte dich auch interessieren

Zucker Entzug: Macht Zucker wirklich süchtig?

Zu viel Süsses ist ungesund, das weiss jedes Kind. Dass aber Zucker ein echtes Suchtmittel ist, diese Erkenntnis setzt sich erst in den letzten Jahren allmählich durch. Wer zum Wohl der Gesundheit oder der schlanken Linie auf Zucker Detox geht, wird schnell die Folgen merken. Unerwartet treten Symptome auf, die uns das Verlangen des Körpers nach Süssigkeiten zeigen. Was du tun kannst, um gut mit dem Zuckerentzug umzugehen, und wie es überhaupt zu den Erscheinungen kommt, haben wir uns in unserem FAQ näher angesehen.

Trennungsschmerzen überwinden und die Trennung verarbeiten

„Es ist aus“: Mit diesen drei Worten bricht für viele Menschen eine Welt zusammen, wenn der geliebte Partner plötzlich den Schlussstrich unter eine Beziehung setzt. Der Liebeskummer ist jetzt unermesslich und die Gefühle scheinen nicht zu bewältigen zu sein. Was bei Trennungsschmerzen in deinem Körper passiert und welche Symptome und Phasen typisch bei Trennungsschmerzen sind, erfährst du in unserem Ratgeber. Wir geben dir zudem hilfreiche Tipps, wie du Trennungsschmerzen überwinden und die Trennung verarbeiten kannst.

Psychomotorik Therapie – wie das Kind lernt, sich und seine Umwelt besser zu verstehen

Der Mensch ist in seinem Denken, Fühlen und Handeln sehr komplex und vielschichtig. Von klein auf bewegt er sich, erlebt und staunt, erspürt und ertastet, probiert und experimentiert. Dadurch lernt er, seine Umwelt und sich selbst zu begreifen und auch, sich in andere hineinzuversetzen. Entscheidend in diesem ganzen Prozess ist die Bewegung. Ein Konzept, das versucht, diesen besser zu verstehen, ist die Psychomotorik.

Persönlichkeitsstörungen – Krankheitsbilder, Diagnose und Behandlung

Bei manifestierten gestörten Verhaltensmustern sprechen Mediziner und Psychotherapeuten von einer Persönlichkeitsstörung. Darunter fällt eine Vielzahl von Krankheitsbildern, die alle eine etwas unterschiedliche Symptomatik aufweisen. Welche es gibt, woran man sie erkennt und wie deren Behandlung aussieht, erfährst du hier.

Burnout Test – Wissenswertes über Nutzen und Grenzen

Auf dem Schreibtisch stapeln sich die Unterlagen, nach Feierabend verlangt die Familie die volle Aufmerksamkeit, und auch die pflegebedürftigen Eltern wollen versorgt werden: Wer diese Situation kennt, hat sicher auch gelegentlich das Gefühl, nicht mehr allem und jedem gerecht zu werden. Stellt sich gelegentlich ein Gefühl von Überforderung ein, solltest du aufmerksam werden. Bekommst du die Situation von selbst wieder unter Kontrolle, ist alles in Ordnung. Fühlst du dich allerdings dauerhaft erschöpft, liegt die Frage nach einem drohenden Burnout auf der Hand. Ein Burnout Test kann Klarheit bringen und Handlungsbedarf aufzeigen.

Raucherstopp: Nichtraucher werden und für immer rauchfrei bleiben

Genuss, Ablenkung, Gewohnheit, Geselligkeit, Ersatzbefriedigung – Gründe für das Rauchen gibt es eine Menge. Es gibt aber auch mindestens ebenso viele gute Argumente, damit aufzuhören. Der Raucherstopp ist jedoch häufig gar nicht so einfach. Das in Zigaretten enthaltene Nikotin ist ein Suchtmittel, das eine körperliche Abhängigkeit erzeugt. Wie du es dennoch deiner Gesundheit zuliebe schaffst, mit dem Rauchen aufzuhören, erläutern wir dir in unserem Ratgeber. Ausserdem erfährst du, mit welchen Entzugserscheinungen du rechnen musst, aber auch welche positiven Effekte du durch einen Raucherstopp erzielen kannst.