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Auditive Wahrnehmung: Wie funktioniert das Hören beim Menschen, und was ist eine Wahrnehmungsstörung?

Auditive Wahrnehmung: Wie funktioniert das Hören beim Menschen, und was ist eine Wahrnehmungsstörung?

Die auditive Wahrnehmung ist die akustische Wahrnehmung. Es geht also um das Hören, um die Wahrnehmung von Schall. Aber was ist eine Wahrnehmungsstörung, wie wirkt sie sich aus? Warum ist für Kinder die auditive Wahrnehmung so wichtig? Und werden alle Störungen der auditiven Wahrnehmung mit Training behandelt, oder können auch Hörgeräte gegen die Symptome helfen? Die eine einzige Störung der auditiven Wahrnehmung gibt es nicht. Beim Hören laufen im Gehirn unterschiedliche Prozesse ab, die nicht mit einer einzigen Therapie in die richtige Richtung gelenkt werden können. Deine Fragen zur auditiven Wahrnehmung – und unsere Antworten!

Was ist auditive Wahrnehmung?

Die auditive Wahrnehmung bezeichnet das Hören beim Menschen. Die verschiedenen Geräusche, Töne und sprachlichen Äusserungen werden im Ohr in elektrochemische Signale umgewandelt und über die Hörnerven weiter ins Gehirn geleitet. Dort werden die Geräusche jedoch unterschiedlich verarbeitet – abhängig davon, ob es sich um Geräusche von Gegenständen, Tiergeräusche oder menschliche Äusserungen handelt. Lautäusserungen werden anders verarbeitet als Sprache. Und Sprache wird von Kindern, die bereits Lesen und Schreiben gelernt haben, noch einmal anders verarbeitet als von Analphabeten.

Wie genau funktioniert das Hören beim Menschen?

Hören funktioniert auf verschiedenen Ebenen. Da ist zuerst einmal die physikalische Ebene, das Gehör. Die Schallwellen (so bezeichnet man Schwingungen in der Luft) treffen aus verschiedenen Richtungen auf das Trommelfell, eine Art straff gespannte Haut im Ohr. Sie setzen das Trommelfell in Bewegung, und das Trommelfell gibt diese Bewegung oder Schwingung weiter an die winzigen Gehörknöchelchen, die dahinter im Ohr sitzen. Von hier aus werden die Schwingungen ins Innenohr weitergegeben. Im Innenohr befindet sich eine Flüssigkeit, die nun ebenfalls in Schwingungen versetzt wird. Kleine Haare, die in diese Flüssigkeit ragen, bewegen sich. Sie geben die Bewegungen an die Haarsinneszellen weiter, die die Bewegungen schliesslich als Nerven-Signale an das Gehirn weiterleiten. Ab dem Zeitpunkt, an dem die Haarsinneszellen sich einschalten, ist Hören kein mechanischer Vorgang mehr, sondern ein elektrochemischer. Hat ein Mensch Probleme mit dem Hören, kann es sich also um verschiedene Arten von Problemen handeln: Es ist möglich, dass die Übertragung der Schallwellen im Ohr nicht funktioniert. Es kann sein, dass die Verarbeitung im Innenohr gestört ist. Möglicherweise handelt es sich aber auch um Probleme der Weiterleitung der Signale über den Hörnerv ins Gehirn.

Wie kommt der Schall ins Gehirn?

Die Schallwellen werden im Ohr in elektrochemische Signale umgewandelt, die der Hörnerv an das Gehirn weiterleitet. Die Verarbeitung von Lauten, Geräuschen und Sprache findet erst hier statt, nachdem die Schallwellen mehrfach umgewandelt wurden. Vom reinen „Schall wahrnehmen“ bis zum „Verstehen“ ist es also ein langer Weg, an dem verschiedene Prozesse im Körper beteiligt sind.

Was ist eine Wahrnehmungsstörung?

Eine Störung der auditiven Wahrnehmung besteht dann, wenn die Verarbeitung von Lauten, Geräuschen und Sprache nicht richtig funktioniert. Ist das Ohr geschädigt, spricht man dagegen nicht von einer Wahrnehmungsstörung. Die AVWS, so die auditive Wahrnehmungsstörung in der Abkürzung, resultiert daraus, dass die Signale des Hörnervs nicht richtig verarbeitet werden. Und das kann sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen vorkommen. Was genau passiert, damit die auditive Wahrnehmung gestört ist, wissen Mediziner nicht so genau. Bekannt ist dagegen, dass sich die auditive Wahrnehmung schon früh in der Kindheit herausbildet.

Warum ist die korrekte Verarbeitung von Schall wichtig für das Schreibenlernen?

Kinder erschliessen sich die Welt und lernen. Das passiert in erster Linie durch ihre Sinneseindrücke. Sie sehen, riechen, schmecken, tasten, fühlen und hören. Kann durch eine Störung der Wahrnehmung Schall nicht richtig verarbeitet werden, ist das gesamte Lernen gestört. Oft betreffen die Wahrnehmungsstörungen einzelne Töne oder Laute der Sprache, die das Gehirn nicht unterscheidet. Manche Menschen haben Probleme, die Laute k und p auseinanderzuhalten. Bestehen diese Probleme schon in der Kindheit, lernen die Kinder erst einmal gar nicht, deutlich zu sprechen. Werden die beiden Laute nicht als verschieden wahrgenommen, haben die Kinder aber auch Probleme, sie in der Schriftsprache zu unterscheiden.

Wie werden Wahrnehmungsstörungen behandelt?

Bevor du deine Wahrnehmungsstörung behandeln lassen kannst, muss sie erst einmal diagnostiziert werden. Typische Symptome sind:

  • ähnlich klingende Laute werden verwechselt
  • Umgebungslärm wird als extrem störend wahrgenommen und kann aggressiv oder müde machen
  • die Richtung, aus der Laute kommen, kann nicht bestimmt werden
  • Lärm stört die Konzentration in ungewöhnlichem Mass
  • Gehörtes wird nicht memoriert, was besonders bei Reimen auffällt

Ob es sich um eine AVWS oder einen altersbedingten Hörverlust handelt, stellt der HNO-Arzt fest. Das Gehör wird also beim Verdacht einer AVWS zuerst überprüft. Anschliessend füllst du einen AVWS-Fragebogen aus oder lässt einen Pädaudiologen das tun. Wird eine AVWS diagnostiziert, wird ein Therapie-Programm aufgestellt. Logopäden und Ergotherapeuten arbeiten hier in der Regel zusammen. Verschiedene Übungen trainieren die Phonemdiskrimination (die Fähigkeit, ähnliche Laute zu unterscheiden). Heilbar ist eine AWS nicht, aber die Übungen geben dir oder deinem Kind die Möglichkeit, Strategien zur Kompensation zu entwickeln. Hörgeräte werden eingesetzt, um Störgeräusche zu unterdrücken.

Wie kann man die auditive Wahrnehmung schon vor der Schule fördern?

Alle Spiele, die die Sprachentwicklung fördern, helfen auch Kindern, die unter einer AVWS leiden. Kinderlieder wie die sogenannten Nursery Rhymes, Finger- und Reimlieder trainieren die Phonemdiskrimination. Solltest du bei deinem Kind Probleme mit dem Hören feststellen, kontaktiere deinen Kinderarzt.

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