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Psychosomatische Schmerzen: Wenn der Körper den Hilferuf der Seele weitergibt

Psychosomatische Schmerzen: Wenn der Körper den Hilferuf der Seele weitergibt

Stress und Hektik, Ängste und Sorgen, traumatische Erlebnisse: Viele Erfahrungen im Alltag belasten uns sowohl körperlich als auch seelisch. Wenn die Belastung zu gross wird, drückt sich das nicht selten in psychosomatischen Beschwerden aus. Wie Rückenschmerzen und Migräne mit deinem seelischen Zustand zusammenhängen, wer psychosomatische Schmerzen behandelt und wie die Heilungsaussichten sind, erfährst du in unserem FAQ.

Psychosomatik: Wie entstehen psychosomatische Schmerzen im Körper?

Manchmal werden sie auch psychogene oder psychische Schmerzen genannt: Körperliche Beschwerden, für die es keine organische Ursache gibt, die aber trotzdem die Gesundheit massiv beeinträchtigen. Auch Probleme, die von Verletzungen oder Krankheiten verursacht werden, aber deutlich grössere Schmerzen hervorrufen, als durch die organische Ursache zu vermuten wäre, kennt die Psychosomatik. Solche Erkrankungen entstehen durch Belastungen der Psyche, etwa durch Stress, unbewältigte Ängste, Traumata oder Depressionen. Sehr häufig zeigen sich die psychosomatischen Beschwerden als Rücken- oder Nackenschmerzen, bei Kindern oft als undefinierbare Bauchschmerzen. Auch Migräne, Unterleibsschmerzen oder Schmerzen in Gelenken und Knochen können psychische Ursachen haben.

Wie erkenne ich psychosomatische Schmerzen?

Schmerzen treten in vielen Körperteilen auf und sie können unterschiedlichste Ursachen haben. Für den Laien und ohne Untersuchung ist es nicht wirklich zu erkennen, ob ein Problem durch eine Krankheit verursacht wird. Ob Beschwerden rein psychisch oder teilweise psychosomatisch bedingt sind oder eine organische Ursache haben, kann nur der Arzt feststellen. Er erstellt über verschiedene Untersuchungsverfahren eine Diagnose. Lege dich also nicht von vornherein auf eine „selbstgemachte“ Diagnose fest, sondern besprich deine Schmerzen mit dem Hausarzt deines Vertrauens.

Multimodale Therapie für Erkrankungen der Seele: Wie behandelt man psychosomatische Schmerzen?

Die Behandlung von psychosomatischen Symptomen soll dazu führen, dass Schmerzen gelindert werden oder im Idealfall sogar verschwinden. Dazu werden in der Psychosomatik verschiedene Behandlungsmöglichkeiten angewendet, je nachdem, wo und wie die Beschwerden auftreten. Folgende Bausteine können zu einer multimodalen Therapie gehören, also zu einer Behandlung, die auf mehreren Säulen aufbaut:

  • Psychotherapie, etwa kognitive Verhaltenstherapie oder Gruppentherapie
  • Physiotherapie
  • in schweren Fällen auch Schmerzmittel oder Antidepressiva
  • alternative Heilmethoden, zum Beispiel Akupunktur, Hypnose oder verschiedene Entspannungstechniken

Welcher Arzt behandelt psychosomatische Schmerzen und Erkrankungen?

Mit undefinierbaren Schmerzen, die über einen längeren Zeitraum auftreten, gehst du zunächst einmal zum Hausarzt. Ihm stehen verschiedene diagnostische Optionen zur Auswahl, je nachdem, welche Schmerzen du zeigst. Um organische Ursachen auszuschliessen, führt der Weg unter Umständen zu diversen Fachärzten. Eine Behandlung mit Psychotherapie führen dann Psychotherapeuten und auf Psychosomatik spezialisiert Mediziner durch. Alternative Heilverfahren werden unter anderem vom Heilpraktiker angeboten.

Wie werden psychosomatische Schmerzen diagnostiziert?

Die Erkrankung kann nur per Ausschlussdiagnose erstellt werden. Das bedeutet, dass alle organischen Ursachen ausgeschlossen werden, sodass am Ende nur noch psychisch bedingte Störungen übrig bleiben. Unter die Diagnose fallen Patienten, die unter chronischen Schmerzen leiden, deren Ursache nicht lokalisiert werden kann. Dabei gilt: Psychologische Faktoren verstärken zwar die Symptomatik. Die Schmerzen sind aber real und auch nicht Folge einer Erkrankung der Psyche, also etwa einer Psychose. Treffen all diese Voraussetzungen zu, verfestigt sich der Verdacht zur Diagnose.

Was kann ich selbst gegen die Symptome tun?

Menschen mit psychosomatischen Belastungen leiden nicht selten unter starken Einschränkungen in ihrem Alltag und ihrer Gefühlswelt. Chronische Schmerzen sind nachhaltige Störungen in nahezu jedem Lebensbereich. Durch eine Stärkung von Körper und Seele können Patienten selbst zu einer erhöhten Lebensqualität beitragen. Vielen helfen Entspannungstechniken und sanfter Sport, etwa Yoga und Qi Gong. Atemtechniken und progressive Muskelentspannung wird ebenfalls häufig genutzt, um seelische Anspannung zu lindern. Entspannte Muskeln verkrampfen nicht, schon dadurch geht der Schmerz in einigen Fällen zurück. Die Psychotherapie hilft, mit Gefühlen und emotionalen Belastungen durch die Krankheit umzugehen.

Psychosomatische Schmerzen bei Kindern: Was können Eltern tun, um Beschwerden zu lindern?

Heute treten psychisch bedingte Krankheiten immer öfter schon bei Kindern auf. Rund ein Viertel der Drei- bis Siebzehnjährigen gehören nach Expertenschätzung zur Risikogruppe für chronische psychische und psychosomatische Erkrankungen. Doch nicht immer steckt eine körperliche Erkrankung dahinter, wenn dein Kind Kopfschmerzen oder „Bauchweh“ hat. Nimm diese Beschwerden auf jeden Fall Ernst. Kommt das nur gelegentlich vor, und das Kind zeigt keine Begleiterscheinungen, musst du dir zunächst keine Sorgen machen. Achte jedoch darauf, wie häufig die Probleme auftreten. Spätestens dann, wenn der Alltag des Kindes durch Beschwerden oder gar Schmerzen gestört ist, solltest du den Kinderarzt um Rat fragen. Leidet das Kind ausserdem unter Durchfall, nimmt erkennbar ab oder hat andere körperliche Symptome, ist ebenfalls Handlungsbedarf gegeben. Gerade bei jüngeren Kindern im Grundschulalter äussert sich Angst häufiger in Form von Schmerzen oder dem berühmten Bauchweh. Hier solltest du achtsam beobachten, was dein Kind bewegt und wo die Gründe für die Schmerzen liegen. Manche Kinder benötigen langfristig Unterstützung, etwa bei Schulängsten und anderen Lebensumständen, die zu psychosomatischen Problemen führen. Übrigens: Auch für Kinder gibt es bei Bedarf psychotherapeutische Begleitmassnahmen. Ob und welche Therapie für deinen Nachwuchs nötig ist, besprichst du am besten mit deinem Kinderarzt.

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